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Der Beifuß in der TCM: Licht und Leben für die weibliche Schale

von TCMlerin 23. November 2019
4,4K

Der Beifuß ist ein Kraut, für das mir manchmal die Worte fehlen, weil er so vielseitig ist – einerseits fein und hochenergetisch, gleichzeitig Geborgenheit spendend und erdend. Wenn du dir die Blätter einmal anschaust und sanft darüber streichst, dann spürst du wie flauschig sie sich anfühlen. Und genau so lässt sich die Wirkung des Beifuß beschreiben – ganz sanft und weich. Der Beifuß wächst an vielen Wegrändern und ist vielen vermutlich so geläufig, dass sie gar nicht wissen, welche Kraft sich in diesem Kraut verbirgt. Es ist unter anderem auch unter den Namen Sonnenwendkraut, Weiberkraut oder wilder Wermut bekannt.

Allgemeiner Charakter

Viele kennen den Beifuß als Räucherkraut, anderen ist er als Heilmittel für Magen und Darm geläufig. Vor allem ist und war er stets Teil der weiblichen Mysterien. Denn er wirkt ganz besonders auf den weiblichen Körper, um die Fruchtbarkeit zu steigern, Menstruationsbeschwerden und PMS zu lindern und die Menstruationsblutung anzukurbeln. Er wärmt und entspannt den Unterleib. Deshalb wirkt er überall dort, wo sich Kälte im Körper verdichtet hat.

Früher galt der Beifuß als die wichtigste Pflanze zum Schutz vor Krankheiten und Unheil. Er wurde als Amulett getragen, um das Vertrauen des Trägers in sich stärken. In keinem Haushalt durfte der Beifuß fehlen. Zur Sonnenwende bunden sich Männer und Frauen Beifuß-Gürtel um die Hüfte und sprangen damit über das Feuer. Der Gürtel wurde anschließend im Feuer verbrannt. Um den Beifuß gibt es zahlreiche Geschichten und Mythen, die allesamt sehr inspirierend sind. Es ist wirklich sehr lohnenswert, sich damit zu beschäftigen.

Der Beifuß hat eine ganz besonders wärmende Kraft auf den unteren Erwärmer und den gesamten Unterleib. Er füllt die weibliche Schale, das Becken der Frau, mit Licht und Leben und erinnert an das Wesen der Frau und ihre lebensspendenden Qualitäten. Die Wärme dehnt sich von dort ganz sanft auf den gesamten Körper aus, weshalb der Beifuß im Winter und bei Kälte-Symptomen sehr wohltuend wirkt.

Wirkung und Geschmack in der TCM:
bitter (absenkende Wirkung) und scharf (sanft zerstreuende Wirkung), thermisch warm und erhitzend

Gegenanzeigen: nicht bei Fieber oder Hitze-Symptomen, nicht in der Schwangerschaft und nicht in der Stillzeit verwenden. Bitte mit dem (TCM-)Arzt abklären. Vorsicht auch bei Bluthochdruck.

Organzugehörigkeit:
Leber, Milz, Nieren

Wertvolle Eigenschaften nach der TCM:

  • Vertreibt Kälte aus sämtlichen Meridianen
  • Vertreibt Feuchte-Kälte (z. B. Ausfluss, Blasenentzündungen aufgrund von Verkühlung)
  • Tonisiert das Nieren-Yang
  • Löst sanft Leber-Qi-Stagnationen (z. B. bei PMS)
  • Wirkt sanft auf Leber-Galle-Problematiken ein
  • Stärkt das Immunsystem Wei-Qi

Weitere Einsatzgebiete:

    • Schmerzen, die durch Wärmebehandlung besser werden (z. B. Rheuma, Unterleibsschmerzen, Rückenschmerzen)
    • Pilzerkrankungen, Candida Albicans, vor allem nach der Antibiotika-Einnahme
    • Durchfall und Blähungen
    • Anregende Wirkung auf die Hypophyse und somit auf das gesamte Hormonsystem
    • Fettunverträglichkeit des Magens
    • Ausleitende Kraft des Beifuß – Er leitet sämtliche Giftstoffe über die Ausscheidungsorgane und die Regelblutung aus dem Körper.
    • Frauenleiden wie Endometriose, schmerzhafte Menstruation, PMS
    • Menstruationsfördernde Eigenschaften bei ausbleibender Menstruation, dann in der ersten Zyklushälfte den Tee trinken – quasi als östrogenisierende Kräutermedizin
    • Unfruchtbarkeit
    • Schlaflosigkeit

Ernte

Beifuß sollte kurz vor dem Einsetzen seiner Blüte geerntet werden zwischen Ende Juni und Anfang Juli.

Die seelische Wirkung des Beifuß

Der Beifuß ist ein yinisches Kraut. Denn er wirkt vor allem da, wo zu viel Verkrampfung, Anspannung (Yang) die Energien erstarrt haben und zu Kälte und Qi-Mangel geführt haben. Er fällt nicht mit der Tür ins Haus sondern bringt ganz sanft und behutsam Veränderung in den Körper und balanciert ihn aus. Auf diese Art und Weise stärkt er gerade bei Frauen, die eher ängstlich sind, zweifeln und eine seelische Aufrichtung benötigen, das Ich-Bewusstsein. Das Beifußkraut stärkt aus der Mitte heraus, aus dem Kraftzentrum der Frau, ihrem Schoß und ihrer schöpferischen Kraft, die in ihrem Bauch innewohnt. Aus dieser aufrichtenden Kraft heraus erwächst die Frau in ihre eigene Klarheit und Stärke hinein, die weder Konkurrenz noch Wichtigtuerei kennt. Insofern ist der Beifuß ein wichtiger Begleiter für alle Frauen, die sich auf den Weg machen, um das weibliche Prinzip wieder zu entdecken und in ihrem Leben zu verankern.
Der Beifuß erinnert außerdem an das Leben und an die Lebendigkeit – nicht umsonst wurde er als magischer Sonnengürtel zur Sonnenwende getragen und trug zur Fröhlichkeit, Fruchtbarkeit und (Lebens)Lust bei.

Wie du die Kraft des Beifuß nutzen kannst:

  • Als Tee, 2-3 Tassen täglich
  • Fußbad oder Sitzbad zum Erwärmen
  • Als Tinktur z. B. aus der Wurzel bei Verspannungen oder innerlich bis zu 5 Tropfen, 3x täglich
  • Als Öl z. B. für Massagen oder bei müden Füßen und Verspannungen
  • Als Räucherwerk
    Das Beifußkraut bringt Licht ins Dunkle, fördert die Intuition und hilft Entscheidungen zu treffen z. B. an WENDE-Punkten oder um Altes abzuschließen (Sommer- und Wintersonnwende). Manchen Beifuß-Arten wird eine bewusstseinserweiternde Wirkung nachgesagt.
  • Als Gewürz
    Aufgrund der Bitterstoffe regt es die Bildung von Magensaft und Gallenflüssigkeit an und fördert die Bekömmlichkeit der Speisen.
  • Als Moxakraut
    Für das Moxakraut in Moxazigarren oder -kegeln wird der asiatische Beifuß verwendet. Er hat eine energieleitende Funktion und öffnende Wirkung auf die Meridiane. Die Moxibustion ist eine Therapieform, die in der TCM eingesetzt wird um mittels Hitze zu tonisieren oder zu bewegen. Die Moxa-Therapie wird auch sehr erfolgreich eingesetzt, damit sich ein Baby in der Gebärmutter in die richtige Geburtsposition dreht.

photocredit: Regina Rebele

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