Die Lunge ist jener Ort in uns, wo ein Austausch zwischen innen und außen stattfindet – unterstützt durch unseren Atem. Sie ist die Meisterin des Qi und hat viele weitere lebenserhaltende Funktionen und Eigenschaften. Wusstest du, dass die Oberfläche der Lunge insgesamt ca. 100 qm umfasst?
Die Aufgaben der Lunge aus Sicht der TCM:
- Die Lunge ist die Meisterin des Qi. Sie bildet aus der Atemluft das sogenannte Atmungs-Qi, welches sich mit dem Nahrungs-Qi der Milz verbindet. Dieses Sammel-Qi verteilt sie schließlich an den gesamten Körper und versorgt dadurch alle Organe und Zellen sowie die Hautoberfläche mit Energie.
- Die Lunge ist jener Ort in uns, wo ein Austausch zwischen innen und außen stattfindet – unterstützt durch unseren Atem. Wer meditiert oder Pranayama praktiziert, wird dies bestätigen können. Denn über unseren Atem können wir Verbindungen herstellen z. B. zu uns selbst, zu allem Lebendigen… Über den Atem stehen wir auch mit unseren Emotionen in Kontakt. Der Atem lässt uns wissen, ob die Energien fließen oder nicht. Dann liegt es an uns, ob wir den Signalen nachgehen oder nicht.
- Die trennende und sortierende Metall-Qualität der Lunge zeigt sich vor allem in ihrer Aufgabe, die Wasserwege im Körper zu regulieren. Alle reinen Körperflüssigkeiten werden von der Lunge „verdampft“ und über den gesamten Körper verteilt. Davon profitiert vor allem auch unsere Haut. Die Lunge reguliert tatsächlich das gesamte Klima in unserem Körper. Ist das Lungen-Qi gut gestärkt, ist deine Haut schön zart rosa und weder zu trocken noch zu feucht.
Alle unreinen Körperflüssigkeiten werden an die Ausscheidungsorgane abgegeben. - Die Lunge beherbergt die Körperseele Po. Westlich entspricht dieser Aspekt allem, was psychosomatisch ist. Der Po kontrolliert all unsere Lebensreflexe und ist z. B. dafür verantwortlich, dass wir die Hand sofort wieder wegziehen, wenn wir sie auf eine heiße Herdplatte legen. Andererseits steht er für unsere Sensibilität, unsere Ideale, aber auch für unser feines Gespür und unseren Scharfsinn. Über die Seelenaspekte in der TCM könnte man ganze Bücher schreiben, und in jedem würden sich vermutlich neue und andere Beschreibungen des Po wiederfinden.
- Das Wei-Qi ist unser Schutzschild und fließt direkt unter der Haut. Es steht in direkter Verbindung mit der Lunge, da die Lunge über die Körperoberfläche wacht. Das Wei-Qi entspricht dem, was wir als Immunsystem verstehen und kontrolliert das Öffnen und Schließen unserer Poren. Als Schutz- und Abwehrenergie umgibt sie den gesamten Körper mit einer energetischen Schutzschicht.
Eine harmonische Lungenkraft zeigt sich bei dir als Frau…
… wenn es dir leicht fällt zu spüren, was dir gut tut und was nicht (Unterscheidungskraft). Ist das Metall-Element ausgeglichen, dann kannst du sehr schnell das Wesentliche erfassen und bringst Ordnung und Ruhe in jedes Chaos. Eine kraftvolles Metall-Element zeigt sich durch deine Klarheit und deinen feinen Spürsinn. Durch deine sanfte Präsenz hast du stets den Überblick ohne kontrollieren zu wollen. Du bist wissbegierig und gibst auch gerne dein Wissen an andere weiter. In deinem Metall-Element steckt ein großes Potenzial für Wachstum, Gelassenheit und Entfaltung. Es fällt dir leicht, dich im Leben mit seinen Wendungen und Überraschungen zu bewegen. Du vertraust darauf, dass nach jedem Loslassen etwas Neues auf dich wartet.
Mir zeigt sich zur Lungen-Kraft das Bild einer Pfadfinderin, die gerade einen Berg besteigt. Intuitiv findet sie den Weg und ist sich ihrer Schritte, ihrer Weisheit und ihres Könnens bewusst. Und sollte sie doch einmal falsch abbiegen, kehrt sie besonnen und reich an Erfahrungen zurück auf ihren Weg. Ihr Atem ist tief und gleichmäßig. Und sie weiß, sie ist über ihren Atem mit allem Leben verbunden.
Die unausgeglichene Lungen-Frau
Wenn das Metall-Element geschwächt ist, fehlt vielleicht das dicke Fell. Es zeigt sich durch Weinerlichkeit und Dünnhäutigkeit. Dann tragen Frauen ihre Sorgen gerne nach draußen, jammern und beSCHWEREn sich gerne. In einem unausgewogenen Metall-Element werden die weiblichen Schattenaspekte sehr deutlich. Flucht aber auch ein Ausharren in unbequemen Situationen, Ohnmacht und Opferhaltung sind Programme, die dann die Frauen daran hindern, sich zu bewegen und etwas zu verändern – auch weil die Frauen nicht mehr unterscheiden können, was ihnen gut tut. Das Metall-Element kann Muster, die bereits da sind verstärken und auch an die Oberfläche bringen. Frauen mit einem dominanten Metall-Element flüchten sich gerne in Ordnungsliebe, Kontrollsucht, festgelegte Strukturen und Strategien, damit nichts Unerwartetes in ihr Leben tritt. Fehlt das Metall-Element, zeigt sich dies oft in der Unfähigkeit, Entscheidungen zu treffen und einer eher chaotischen und unstrukturierten Lebensweise.
Im Metall-Element begegnet uns außerdem die Emotion der Trauer. Die TCM geht davon aus, dass jede Emotion seinen Platz im Lebenszyklus hat und es wichtig ist, sie zu fühlen. Die Trauer unterstützt uns dabei, mit Verlusten umzugehen und sie zu verarbeiten. Haften wir der Emotion und den Lebensumständen an, können wir uns in unserem Lebenszyklus nicht weiter bewegen und so wird auch der Energiefluss in unserem Körper unterbrochen, was zu gesundheitlichen Herausforderungen führen kann.
Symptome eines Lungen-Qi-Mangels:
- Schwaches Immunsystem (Wei-Qi)
- Anfälligkeit für Erkältungen
- Kurzatmigkeit
- Asthma Bronchiale / Chronische Bronchitis
- Traurige und sentimentale Grundstimmung
- Hängen in der Vergangenheit
- Es fällt schwer, Dinge und Themen loszulassen
- Heisere, leise Stimme
- Neigung zu Allergien
Ein Lungen-Qi-Mangel kann auch zu einem Lungen-Yin-Mangel führen, was sich durch Hitzegefühl im Brustbereich, Trockenheit (z.B. trockener Reizhusten), Nachtschweiß, innerer Unruhe, Schlafstörungen bemerkbar macht. Es fehlen Säfte, die die Lunge befeuchten und kühlen.
„Bei akutem, trockenen Husten und einer trockenen Lunge, legt der Eibisch einen schützenden Schleim über die Schleimhäute, so dass die akuten Beschwerden sofort besser werden. Die Eibischwurzel belegt mit Hilfe des Schleimes die Hustenrezeptoren im Mund- Rachenraum und beruhigt so akuten, oder chronischen Hustenreiz. Sie löst Krämpfe und wirkt entzündungshemmend.“
aus dem Buch „Meisterkräutertherapie“ von Wolfgang Schröder
Was deine Lunge schwächt:
- Trockenheit und Kälte (Die Lunge hat es gerne feucht)
- Eine schwache Mitte. Deine Lungenkraft ist sehr stark abhängig von einer guten Verdauung. Allergien entstehen meist im Darm. In der TCM spricht man davon, dass die Milz die Mutter der Lunge sei. Hat sie nicht genug zu geben, leidet auch die Lunge.
- Sich im Kreis drehen, in der Vergangenheit hängen, unverarbeitete Erlebnisse aus der Vergangenheit und Trauer
- Mit dem Leben hadern, sich gegen das Leben wehren
- Sich als Opfer des Schicksals wahrnehmen…
- Rauchen (eh klar 😉
- Klimaanlage
- Materie ansammeln, an Altem festhalten
- Übertriebene Sparsamkeit und Geiz
- Schwache Lungen-Konstitution als Veranlagung, die besonders Unterstützung braucht
Was deine Lunge stärkt:
- Lebensfreude und Lebensbejahung
- Sich die Fülle des Lebens erlauben mit allem, was da kommt
- Großzügigkeit und Freude am Schenken (auch daran, sich selbst zu beschenken)
- Trauer als emotionale Verarbeitung von Schicksalsschlägen und traurigen Erfahrungen ohne daran hängen zu bleiben
- Warme und gekochte Mahlzeiten
- Nährendes, am besten warmes Frühstück (z. B. Porridge mit gedünstetem Apfel, etwas Zimt und Datteln)
- Bewegung und frische Luft, Waldbaden
- Spaziergänge am frühen Morgen
- Pranayama
- Inhalationen mit ätherischen Ölen aus Harze und erfrischender Minze
- Sich von altem Ballast trennen, Kleiderschrank aussortieren
- Die eigenen Bedürfnisse kommunizieren und (in einem Miteinander) ausleben
- Singen und Geschichten erzählen
- Gesunde Grenzen
- Ordnung, Struktur und Organisation
Deine Lunge wünscht sich von dir, dass du das Leben atmest und auf Empfang bleibst „Komme, was wolle.“ ist ihr Motto. Sie weiß, dass alles nur eine Momentaufnahme im großen Buch des Lebens ist: Traurigkeit, Freude, Schmerz und Glück sind alle Teil unserer menschlichen Erfahrung und gleichwertige und wertvolle Schätze auf unserem Wachstumsweg.