Einfach Sein ist leicht, wenn du im Urlaub am Strand deinen grünen Smoothie schlürfst und aufs Meer blickst.
Etwas anders sieht es in unserem Alltag aus, wenn die Kinder quengeln, Abgabe-Termine eingehalten werden müssen oder sich die Parkplatzsuche am Abend nach der Arbeit mühsam gestaltet… Manchmal zeigt sich das Leben stürmisch. Es gibt jede Menge Gegenwind oder es hagelt Kritik.
Wie leicht fällt es uns in Momenten, die uns herausfordern, EINFACH ZU SEIN?
Die Frage bewege ich seit einem Gespräch mit meiner Freundin, deren Alltag sich derzeit etwas dicht gestaltet. Sie sagte: „Weißt du, es geht auch darum, das jetzt voll und ganz anzunehmen.“ Stimmt. Wie oft wollen wir die Phasen, die uns fordern, weg haben?
Einfach Sein ist kein Savasana-Zeitfenster zwischen all deinen Verpflichtungen und To-Do´s und auch keine Erholung von der Anstrengung des Alltags. Einfach Sein ist tiefe Hingabe, die sich in dein Leben hineinverwebt. Einfach Sein richtet sich an dein Bewusstsein, jeden Moment deines Lebens zu atmen und willkommen zu heißen – egal wie er sich zeigt. Einfach Sein lädt das gesamte Feld der Möglichkeiten in dein Leben ein und trennt nicht zwischen gute und weniger gute Zeiten.
Wie geht Einfach Sein?
Einfach Sein geht Hand in Hand mit Selbstfürsorge – einer Selbstfürsorge, die nicht nur aus einem Schaumbad am Ende eines dichten Tages besteht. Wenn das Leben uns viel abverlangt, dann müssen wir umso besser auf uns achten. Das habe ich einst von Susanne Hühn gelernt, die dafür plädiert: „Nähre dich dreimal, erst dann gib etwas weiter. Das erste Mal nährst du dich selbst, das zweite Mal stärkst du deine Reserve, und das dritte Mal brauchst du, damit du etwas zu geben hast.“ Dies habe ich fest in mir verankert.
Selbstfürsorge ist also eine Art Prophylaxe, ein immerwährendes Depot an Selbstwertschätzung, Eigenehrlichkeit und Achtsamkeit, welches dadurch genährt wird, indem wir immer wieder hinspüren, was in diesem jetzigen Moment gebraucht wird und das Feld halten für uns selbst und unser (Er)Leben.
Viele Frauen sind in einem dauerhaften Defizit an Selbstfürsorge. Sie leben von Wochenende zu Wochenende und von Urlaub zu Urlaub, um dann ihre Reserven aufzufüllen. Sie haben sich weder das erste Mal noch das zweite und schon gar nicht das dritte Mal genährt. Stell dir vor, deinem Auto fehlt die Kühlflüssigkeit (Yin) und du fährst aber weiterhin Vollgas (Yang). Wenn der Motor heiß läuft , ist an Einfach Sein gar nicht zu denken. Wie auch? Wenn der Kopf raucht, das Herz pumpt, die Konzentration nachlässt, der Magen knurrt (weil er um 16.00 Uhr noch immer kein Mittagessen bekommen hat) und der gesamte Körper angespannt ist… Dies geschieht allerdings nur, wenn du unterversorgt bist – und damit meine ich jetzt nicht die Schokolade, die dir wieder den nötigen Antrieb gibt.
Dichte Zeiten und Widerstände wird es immer wieder geben. Anstatt zu hoffen, dass diese Phase bald zu Ende geht, gilt es das Leben zu feiern, Genuss und Leichtigkeit einzuladen, auch wenn du gerade gefordert wirst. Anzunehmen, was ist, ist dann möglich, wenn wir stets gut für uns sorgen und gesorgt haben. Dann können wir auch herausfordernde Phasen und Stress in einem Zustand des Einfach-Seins erleben – ganz nach dem Motto: Go with the flow.