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Lehrer sein. Schüler sein. Einfachsein.

von TCMlerin 31. Dezember 2019
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Ich hatte in meinem Leben bereits viele viele Lehrer (mal abgesehen davon, dass jeder Mensch in meinem Leben auch mein Lehrer ist/war). Ich meine tatsächliche Mentoren und Menschen, mit denen ich bewusst in Kontakt stand um von ihnen zu lernen. Jedem einzelnen schenkte ich meinen ganzen Glauben, mein vollstes Vertrauen in seine Weisheit und meine höchste Achtung.

Ich erinnere mich noch an einen meiner Professoren im Studium, den ich wirklich vergötterte. Er unterrichtete Schrift und Kalligraphie und war eine großartige Erscheinung. Ihm umgab eine ganz besondere Aura aus Lebenserfahrung, Selbstsicherheit und Qualifikation. Hinzu kam, dass ich eine sehr gute Schülerin war und ich ihm stets imponieren wollte. Eines Tages brachte er in den Unterricht seine kleine Tochter mit. Wie er mit seiner Tochter umging zerstörte allerdings mein Bild von einem souveränen, gebildeten und herzlichen Menschen. Erst Wochen später erholte ich mich davon und erkannte, dass auch er einfach nur ein Mensch war. Er wollte von mir gar nicht auf den Thron gesetzt werden. Er wollte einfach nur guten Unterricht machen. Dies war eine von vielen Erfahrungen, die ich in dieser oder einer ähnlichen Form mit Lehrern und Mentoren gemacht habe.

Aus meinem Erleben weiß ich, dass viele Lehrer ihre Rolle so sehr verinnerlichen, dass sie auch jenseits von Unterrichtsveranstaltungen, Seminaren und Coachings als Lehrer auftreten – ob dies gewünscht ist oder nicht. Viele Lehrer haben ein Thema damit, etwas unkommentiert stehen zu lassen und die Entwicklungsschritte der Menschen, die sie privat umgeben, zu achten und einfach sein zu lassen. Dieses Muster hat sich bei mir auch vor einigen Jahren eingeschlichen. Kurz nach meiner TCM-Ausbildung glaubte ich, ich müsse zu jedem Wehwehchen meinen TCM-Senf dazu geben, was vor allem mein engstes Umfeld deutlich zu spüren bekam. Gut, dass mich meine Familie darauf hinwies.

Denn wer möchte schon gerne immer belehrt werden?
Wer möchte gerne, dass seine Entscheidungen ungebeten in Frage gestellt werden?
Es braucht wirklich sehr viel Achtsamkeit und Gespür, wann ein Hinweis wirklich angebracht ist. Für mich ist dies aber das A und O und auch meine Verantwortung als Lehrerin, dies zu reflektieren. Ich habe mir angewöhnt mein Gegenüber stets zu fragen, ob er meine Meinung dazu hören möchte. (In meiner Partnerschaft gelingt mir das nicht immer. ;-). Vor allem im Bereich der Bewusstseinsentwicklung gibt es allerdings zahlreiche Coaches, die auch ihre Freunde oft unbewusst weiter coachen und ihnen nicht die Chance lassen sich selbst zu entwickeln. Denn jeder (noch so gut gemeinte) Rat stellt einen Eingriff in das (Er)Leben eines Anderen dar.

Besonders kritisch empfinde ich es, wenn Lehrer ihre Schüler nicht wachsen lassen oder ihre Schüler als Konkurrenten wahrnehmen. Dies ist eine Wunde, die stets Trennung anstatt Verbindung schafft. Ich habe es zahlreich selbst erlebt, kenne es auch aus Erzählungen, wenn z. B. die Klavierlehrerin ihrer Schülerin den Erfolg nicht gönnt und beobachte es auch in meinem Umfeld, dass sich Lehrer abwenden, wenn ihre Schüler ihre Komfortzonen verlassen und ihren eigenen Weg gehen. Die gegenseitige Unterstützung, das Wohlwollen und das verbindende Miteinander wird dann sehr schnell gekappt. Solange wir noch in Schüler-Lehrer-Schubladen denken, wenden wir uns von den yinischen Qualitäten des Vertrauens, des Miteinanders und allenvoran der Verbindung ab. Stattdessen schenken wir den Energien von Projektion und Wettbewerb mehr Raum, die dem Yang-Prinzip zugeordnet sind. Es braucht die Hinwendung zu Ebenbürtigkeit – egal ob ich gerade Schülerin oder Lehrerin bin – und der gegenseitigen Achtung, die jedoch vor allem auf Selbstachtung basiert. Wenn ich mir meiner Fähigkeiten, meiner Individualität und meines Wertes bewusst bin, dann weiß ich auch, dass jeder andere Mensch über seine eigenen Qualitäten verfügt – frei nach dem Motto: „Ich bin gut – genau wie du!“ Und wenn ich dies in meinem Herzen spüre, dann kann ich einfachsein.

Yin

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