Das Feuer-Element steht wie kein anderes Element für Aktivität, Umsetzungsfreude und das Erleben. Es scheint perfekt: Pünktlich zum Sommer öffnen wieder die Biergärten, zahlreiche Geschäfte und Kultureinrichtungen. Das Reisen wird uns erleichtert, und das Zusammenkommen in Gruppen ist wieder mit wenigen Einschränkungen möglich.
Wie lange haben wir uns nach dem Besuch im Yoga-Studio gesehnt oder auch nach den Treffen mit Freunden beim Lieblingsitaliener?
Der lange Verzicht löst in uns etwas aus, das manche von einer längeren Diät kennen: den Jojo-Effekt. Ein Defizit in uns verlangt nach Ausgleich. Daran ist auch grundsätzlich nichts Schlechtes.
Die vielen Möglichkeiten, die uns jetzt wieder in Aussicht gestellt werden, können aber auch Druck erzeugen und das Bedürfnis auslösen, alles nachholen zu wollen, was wir verpasst haben.
Das Feuer-Element und die Begierde.
Vor allem Menschen mit einem sehr dominanten Feuer-Element neigen dazu, sich darin zu verlieren und ein Ziel nach dem nächsten zu verfolgen. Sie haben oft das Gefühl, ihre Zeit nicht effizient zu nutzen oder Chancen nicht ausreichend zu ergreifen. Mehr über das Feuer-Element und die Begierde kannst du in diesem Blog-Beitrag nachlesen.
FOMO: fear of missing out
Im englischen gibt es für dieses Phänomen eine Bezeichnung: fear of missing out (FOMO), was so viel bedeutet wie die Angst etwas zu verpassen. Sie ist stark an die Welt von Social Media geknüpft, welche die Rolle eines digitalen Schaufensters übernommen hat und uns stets vor Augen führt, was wir scheinbar nicht haben oder noch für unser Glück benötigen. Ein echter Trigger für das Feuer-Element, das seine Energien im Sommer an der Oberfläche konzentriert und all seine Schönheit und Pracht zur Schau stellt. Im Feuer-Element geht es um Sichtbarkeit und das eigene Leuchten. Hat unser Strahlen seinen Nährboden jedoch nicht in unserem Herzen sondern im Geltungsdrang, zerstreuen wir unsere Energien und brennen möglicherweise aus.
Schnell verlieren wir uns an der haltlosen Oberfläche des Feuer-Elements, stets auf der Suche nach mehr Intensität, Begeisterung und Erlebnissen.
FOMO lässt uns im Bewusstsein von Mangel zurück, denn es ist als würden wir dauerhaft der Möhre vor unserer Nase hinterher rennen. Diese Leere, die wir glauben, durch dauerhafte Aktivitäten, Events, Reisen oder andere Highlights füllen zu können, ist eine Leere die durch einen versiegten Yin-Brunnen entstanden ist, der nicht oder zu selten aufgefüllt wurde. Dieser Mangel an Verbundenheit, Liebe und Hingabe kann nur durch Yin wieder gefüllt werden: nämlich durch echte Nähe zu uns selbst, einen liebevollen und wachen Blick auf unser Leben, nährende Verbindungen und vor allem durch die Wahrnehmung, dass Zeit uns ausreichend zur Verfügung steht und wir nichts ereilen müssen.
Was du gezielt bei Angst etwas zu verpassen tun kannst :
• Plane digitale Sperrzonen in deinen Alltag ein. Atme beim automatischen Griff zum Smartphone tief ein und aus, zähle bis 10 und sage dir: Ich bin sicher, meinen Fokus bei mir zu halten und mich nicht ablenken zu lassen.
• Beobachte dich: Was löst es in dir aus, nicht auf allen Hochzeiten gleichzeitig zu tanzen und Termine abzusagen? Wenn du magst, schreibe deine Gedanken und Emotionen dazu auf. Erlaube dir zu fühlen, was da ist.
• Hole dir duftende Unterstützung: Wild Orange und Zitronen-Öl im Diffuser helfen dir, den Fokus zu halten und den umherwandernden Geist zu bündeln. Wild Orange führt vom Mangel-Bewusstsein in die Fülle. Trage das Öl gerne verdünnt auf dein Herz-Chakra auf.
• In einem Dankbarkeitstagebuch kannst du festhalten, was du alles bereits hast. Reise gedanklich zu den Momenten in deinem Leben, die dich besonders erfüllt haben und überlege dir, was es war, das dich berührt hat. Waren es die lauten Ereignisse oder doch eher die stilleren, innigen Momente?
Und wenn du gerade einfach eine yangige Phase erlebst, in der du dich wohlfühlst, dann genieße es. Alles darf, nichts muss. Wichtig ist, dass du dich damit gut fühlst.
Der Vergleich mit dem Leben der anderen
Vielleicht hast du aber auch im Vergleich mit anderen manchmal das Gefühl, du müsstest dein Leben aktiver oder spektakulärer gestalten – gerade jetzt nach der Pandemie.
Weißt du was? Musst du nicht. Es ist nichts falsch an dir. Jeder hat seinen eigenen Rhythmus und seine eigene Erlebenswelt. Du kannst in eine Phase des Innehaltens eintauchen und sie als deine persönliche Dojo-Zeit genießen, in der du für dich entdecken kannst, was dir Freude bereitet und wie du dein Leben, deinen Sommer, deine Zeit für dich gestalten möchtest, ganz so wie es dir entspricht und nicht um ein Vakuum zu füllen. Nimm dir dafür gerne so viel Zeit wie du brauchst. Erinnere dich: Du bist zeitreich.
Das Feuer-Element kann wärmend und aktivierend aber auch so heiß sein, dass wir uns daran verbrennen oder gar ausbrennen. Entscheide wie dein Feuer brennen soll. Still und ruhig oder heftig und heiß?
Ein stilles Feuer brennt am längsten. Gib dir Raum, um ein kraftvolles Freudenfeuer für dein Leben zu entzünden.