Es hängt Frauen gerne ein unschönes Klischee an, wenn sie sich zu mehreren versammeln, dass sie sich beim Klatsch und Tratsch auf den neuesten Stand bringen. Dabei geht es oft darum kein gutes Haar an anderen (zumeist auch an anderen Frauen) zu lassen. Oft erleben wir dieses Phänomen gerade dort wo sich Frauen verbünden und ihre weibliche Kraft „feiern“. In sogenannten Frauencliquen habe ich es früher selbst erlebt, dass über eine der Freundinnen schon am Tag nach dem Frauenabend gelästert wurde.
Die Energie von Tratsch ist oft so stark, dass sich viele Frauen, selbst wenn sie nicht wollen, dem (noch) nicht entziehen können.
Die Dynamik ist noch machtvoller – je mehr Frauen daran beteiligt sind.
Auch wenn sich solche Situationen bei mir nicht mehr so oft häufen, kann es passieren, dass eine Lästerei in vollem Gange ist und ich mittendrin bin. Bin ich in einem solchen Gespräch verwickelt, dann habe ich einen Trick, der mich immer wieder entwickelt und zurück holt. Ich trete ganz bewusst einen Schritt zurück, wenn ich stehe oder ich rücke den Stuhl nach hinten, wenn ich sitze. Das ist für mich das Signal, dass ich achtsam sein darf. Und dann gilt es für mich nicht nur still schweigend dabei zu bleiben oder das Thema aufs Wetter zu lenken. Denn weder Schweigen noch ein Herauswinden sind für mich ein klares „nein“ zu alldem, was für mich nicht stimmig ist – auch wenn dieser Weg manchmal auch ganz bequem ist. Das gebe ich zu… Aber erst wenn ich Haltung einnehme und mit meiner Stimme Farbe bekenne, dann entziehe ich mich der Dynamik ansonsten bleibe ich darin verhaftet.
Smalltalks, in denen es nur um den Austausch von Oberflächlichkeiten geht, schließe ich hier übrigens aus (auch wenn Oberflächlichkeiten nicht der Nährboden des Yin und somit des Weiblichen sind. Denn das Yin sucht die Tiefe). Es geht eher um Gespräche, die das energetische Niveau senken, Dramen kreieren, negative Prophezeiungen heraufbeschwören und gerne auch andere Personen ins schlechte Licht rücken und und und… Ich glaube, ihr wisst, wovon ich hier schreibe.
Zuletzt dürfen wir uns immer wieder auch fragen. „In welchem weiblichen Umfeld bewege ich mich und warum? Was kann ich daraus lernen und welchen Spiegel halten mir die Frauen vor?“
Yin sucht die Verbindung.
Dieser wundervolle Satz von Daniela Hutter ist wie ein Mantra für mich und sagt so sehr das aus, was ich über nährende Frauenverbindungen denke und fühle. Wenn Frauen einander unterstützen geschieht so viel Wunderbares. Wenn sich Frauen gegenseitig empowern und aufhören das Haar in der Suppe der anderen Frau zu suchen und sich darüber zu empören, dann geschieht Heilung – vor allem bei uns selbst.
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