„Die will sich doch nur wichtig machen.“
„Was glaubt sie, wer sie ist?“
„Was bildet die sich eigentlich ein?“
Kennst du Sätze wie diese? Mit Sicherheit hast du sie schon einmal gehört, im Dialog deine Zustimmung geäußert oder sogar selbst ausgesprochen. Sätze wie diese werden tagtäglich wie Samen ins kognitive Feld gesät. Sie sind Gift für die Großartigkeit und Individualität einer jeden Frau. Auch wenn ich vieles, was die Emanzipationsbewegung hervor gebracht hat ehre, hat sie meiner Meinung nach auch die Energie von Konkurrenz, Machthaberei und Ausgrenzung zwischen uns Frauen verstärkt.
Sätze wie jene sind unter anderem die Auslöser dafür, dass es vielen Frauen so schwer fällt, authentisch zu sein, sichtbar zu werden, zu ihrer Wahrheit zu stehen, für ihre Ziele los zu gehen und an die weibliche Gemeinschaft zu glauben. Sie unterbinden die Freiheit einer jeden Frau, aus der Reihe zu tanzen.
Es macht mich immer ganz still, wenn ich beobachte, dass Frauen ihre Köpfe zusammenstecken – wohlwissend und spürend, dass kein gutes Haar an einer anderen Frau gelassen wird. (Lies hier, wenn du erfahren möchtest, was ich tue, wenn ich involviert bin.)
Neid und Missgunst unter Frauen ist wohl eine der größten Hürden, die es zu überwinden gilt, wenn wir von „Sisterhood“ sprechen.
Denn die Energie von Neid und Missgunst führt zu Trennung anstatt Verbundenheit. Die Anerkennung einer jeden Frau bedarf allerdings, dass sich jede Frau selbst (an)erkennt und sich ihren ungeheilten Themen stellt. Die größte Barriere hin zu Freiheit und Gemeinschaft ist die mangelnde Selbstliebe. Nur über die eigene Wertschätzung und Selbstfürsorge, Eigenehrlichkeit und die innere Heilung ist es möglich, dass sich Frauen wieder in Kreisen anstatt in Hierarchien begegnen. Dann unterstützen Frauen einander, egal, ob sie sich kennen, mögen oder nicht. Sie erkennen den Weg einer jeden Frau an, behalten Vertrauliches für sich und sprechen nicht schlecht über einander. Denn unsere Beziehung zu anderen Frauen ist ein direktes Spiegelbild unserer Beziehung zu uns selbst und zur weiblichen Energie.