Wurzelgemüse hat für uns Frauen eine ganz besondere Bedeutung. Es ist das Gemüse, das am längsten im Schoß von Mutter Erde in der Tiefe und in der Dunkelheit verweilt und dort ihre Energie speichert. Es schenkt uns beim Verzehr Kräfte, die auf energetischer Ebene unser Yin nähren und aufgrund der Verbindung zur Erde auch unsere Wurzeln stärken. Wurzelgemüse erinnert an unsere Ursprünglichkeit und daran, dass wir als Verkörperung des weiblichen Prinzips an die schöpferischen Energien von Mutter Erde angebunden sind. Denn auch wir gebären Leben aus dem Nichts, der Dunkelheit und aus der Tiefe heraus.
Wurzelgemüse schmeichelt unserem Schoßraum und schenkt uns Wärme und Geborgenheit.
So ist es gerade im Winter – der Zeit des großen Yin – wertvoller Begleiter, um den bewahrenden, speichernden Yin-Qualitäten mehr Raum zu geben. Die dunkle Jahreszeit ist die Zeit des Behütens unserer Träume, Visionen, Erfahrungen und Erlebnisse, aber auch die Zeit des Nährens auf körperlicher Ebene. So wirken die Wurzelkräfte des erdigen Gemüses auf unsere Essenz, die Nieren und stärken aber auch die Organe des Erd-Elements. Sie bauen Säfte auf – gerade, wenn wir sie z. B. im Dampfgarer garen oder aus ihnen Kraftsuppen herstellen. Im Backrohr gebacken wirken sie wärmend und tonisieren unser Yang auf körperlicher Ebene, damit wir im Winter stets gut gewärmt sind.
Individuelle Entfaltung verschiedener Wurzelgemüse
- Rote Beete tonisiert unser Blut und baut Blut auf.
- Gelbe Rüben, Karotten oder auch Möhren schmeicheln unserer Mitte. Ihre Wirkung ist entschleimend und entfeuchtend. Sie stärken Milz und Magen und unterstützen beim Verdauen. Sie werden bereits Kleinkindern zugefüttert, ob der guten Verträglichkeit.
- Fenchel ist thermisch warm, tonisiert das Qi und wirkt bewegend (Schärfe)
- Zwiebeln, Lauch und Knoblauch: Besonders erhitzend. Achtung! Bei Säftemangel sollten sie nur wenig gegessen werden.
- Schwarzwurzeln leiten Schleim und Feuchtigkeit aus und wirken eher kühlend (bei Bluthitze z. B.) => perfekt in der Dojo-Zeit
- Kartoffeln tonisieren das Qi – insbesondere das Milz-Qi und beruhigen Magenhitze (Sodbrennen, Magenschleimhaut-Entzündung)
- Pastinaken und Petersilienwurzeln wirken wärmend und stärkend. Die Peterwurzel nährt außerdem unser Blut.
Die Milz liebt Wurzelgemüse.
Denn Wurzelgemüse hilft uns auch aus Grübeleien auszusteigen und das Gedankenkarussel anzuhalten. Denn gerade wenn unsere Gedanken ziellos umherkreisen, dann braucht es Unterstützung für die Milz, damit sie weiterhin gut verdauen kann – egal, ob Nahrung, Emotionen oder äußere Lebensumstände. Ist unsere Milz in ihrem Element sind unsere Gedanken klar und fokussiert.
Also spätestens jetzt solltest du Wurzelgemüse-Fan sein. Bon Appetit!
Photocredit: Regina Rebele