Wenn du erst einmal in das Wissen der TCM eintauchst, werden dir verschiedene Welten gereicht. Da ist zunächst mal das Yin und das Yang, welche dem Daoismus entspringen. Das Symbol ist vielen bekannt und die Bedeutung lässt sich auch noch irgendwie herleiten. Lasst uns ein wenig tiefer blicken.
Aus daoistischer Sicht ist das gesamte Universum auf den beiden Polaritäten Yin und Yang aufgebaut, welche aus einem gemeinsamen Ursprung entstanden sind.
Yin und Yang verwandeln sich endlos ineinander. Ihre Aspekte fließen ineinander – so wie der Tag in die Nacht über geht und die Nacht wiederum in den Tag. Yin und Yang können nicht ohne einander existieren.
In jedem Yin ist auch ein Anteil Yang enthalten und umgekehrt. Wenn du dir das Symbol noch einmal ansiehst, so entdeckst du in jedem Bereich einen kleinen Anteil der anderen Qualität als kleinen Kreis. Selbst die dunkelste Nacht weiß, dass die Morgendämmerung naht und dieses Wissen um die Präsenz der Gegensätzlichkeit ist in jedem Aspekt enthalten – ob sichtbar oder nicht.
Yin und Yang sind Attribute und Qualitäten.
Das Yin wird dem weiblichen Prinzip, das Yang dem männlichen Prinzip zugeordnet. Da sich die Prinzipien in ihrer Gegensätzlichkeit dennoch die Hand reichen, hat jeder Mann gleichzeitig auch weibliche Qualitäten und umgekehrt genauso. Diese Qualitäten lassen sich im gesamten Universum und auf allen Ebenen der Polarität finden.
Das Universum strebt stets nach Harmonie und Ausgleich. Ist in unserem Körper etwas aus dem Gleichgewicht geraten versuchen alle Organe mitzuhelfen, um die Balance wieder herzustellen. Alles ist wandelbar. Alles ist in Veränderung.
Das Yin – das weibliche Prinzip entspricht
- der Langsamkeit
- dem Empfangen
- der Ruhe
- dem Wasser
- der Tiefe
- dem Mond
- der Nacht
Das Yang – das männliche Prinzip entspricht
- der Schnelligkeit
- dem Geben
- der Aktivität
- dem Feuer
- der Höhe
- der Sonne
- dem Tag
In unserer Gesellschaft erleben wir, dass das Yang im Allgemeinen mehr Raum bekommt. Die Attribute von „Höher, schneller, weiter“ beeinflussen unser tägliches Leben und wie wir uns in diesem bewegen. Für die yinischen Qualitäten gibt es in unserem leistungsorientierten Leben wenig Platz. Innehalten, Langsamkeit und Stille sind kaum aushaltbar geworden. Wir sind dauerhaft online und werden überflutet an Informationen. Digitalisierung, Technik, Wettbewerb und Leistung sind allesamt Attribute des Yang, die wir tagtäglich in unserem Tun (mehr oder weniger) bespielen.
Die Krux an der Geschichte
Männer agieren, selbst wenn sie sich im Übermaß yangig ausrichten, noch ihrem männlichen Prinzip entsprechend. Wir Frauen begeben uns allerdings in ein Terrain, das unserer Essenz in keinster Weise entspricht. Wir haben verlernt, unser Leben unserer Natur gemäß zu gestalten. Wir sind es so gewöhnt, selbst in unsere Freizeit noch so viel Yang hineinzupacken, dass es uns dann am Abend oftmals schwerfällt in die Yin-Phase einzutauchen. Oft leiden wir unter Schlafstörungen, Herzklopfen, Hitzen im Körper und kreisenden Gedanken. Der Menstruationszyklus gerät aus dem Flow. Schmerzhafte Blutungen, PMS, unregelmäßige Zyklen, Zysten, Myome – all dies sind Zeichen, dass wir Frauen uns von unserer Ursprünglichkeit und von dem WESENtlichen entfernt haben. Der Mangel an Yin krankt nicht nur im Außen. Er macht sich auch energetisch und auf der physischen Ebene bemerkbar. Wenn dein Körper zu dir in Unwohlsein und Dysbalance spricht, dann ist es Zeit sich neu auszurichten und die eigenen Yin-Qualitäten mehr ins eigene Leben einzuladen.
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